Blockmodell

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Blockmodell | Croset

Blockmodell - Was ist das?

Im Kontext des Arbeitsrechts bezieht sich der Begriff „Blockmodell“ häufig auf die Organisation der Arbeitszeit, insbesondere in Verbindung mit der Altersteilzeit. Das Blockmodell ist eine von zwei Hauptformen der Altersteilzeit, bei der die Arbeitsphase und die Freistellungsphase der Arbeitnehmer klar getrennt sind.

Grundprinzip des Blockmodells in der Altersteilzeit

Arbeitsphase: 

In der ersten Phase der Altersteilzeit arbeitet der Arbeitnehmer weiterhin Vollzeit oder nahezu Vollzeit. Diese Phase dauert in der Regel die Hälfte der gesamten Altersteilzeitdauer.

Freistellungsphase: 

In der zweiten Hälfte der Altersteilzeit wird der Arbeitnehmer von der Arbeit freigestellt, während er weiterhin ein Teilzeitgehalt bezieht. Dies ermöglicht es den Arbeitnehmern, früher in den Ruhestand zu gehen, indem sie vor dem offiziellen Renteneintrittsalter von der Arbeit freigestellt werden, aber weiterhin Einkommen erhalten.

Vorteile des Blockmodells

Planungssicherheit: 

Arbeitgeber und Arbeitnehmer können die Arbeitszeit und Freistellung klar planen, was zu einer verbesserten Personalplanung führt.

Gleitender Übergang in den Ruhestand: 

Arbeitnehmer können sich durch die Freistellungsphase allmählich an den Ruhestand gewöhnen, was den Übergang erleichtern kann.

Anwendung

Das Blockmodell wird oft von Arbeitnehmern gewählt, die eine klare Trennung zwischen Arbeits- und Ruhestandsphase bevorzugen und die Möglichkeit schätzen, früher aufzuhören zu arbeiten, während sie finanziell durch das fortlaufende Einkommen unterstützt werden. Es ist auch attraktiv für Arbeitgeber, die in der Lage sind, die Arbeitsbelastung und Nachfolgeplanung im Voraus zu koordinieren, basierend auf dem bekannten Zeitpunkt der Freistellung des Arbeitnehmers.

Diese Form der Altersteilzeit muss zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber vereinbart werden, wobei die genauen Bedingungen oft durch Tarifverträge oder individuelle Vereinbarungen geregelt sind.

Wie viel Geld bekommt man im Blockmodell Arbeitsteilzeit?

In der Altersteilzeit nach dem Blockmodell arbeiten die Beschäftigten zunächst weiterhin nahe ihrer vollen Stundenzahl, beziehen jedoch schon während dieser Zeit ein reduziertes Gehalt, das in der Regel auf einer 50% Reduktion der Arbeitszeit basiert. Obwohl die tatsächliche Arbeitszeit zunächst voll bleibt, wird das Gehalt so angepasst, dass der Arbeitnehmer über die gesamte Dauer der Altersteilzeit ein gleichmäßiges, reduziertes Einkommen erhält. Dies bedeutet, dass das Gehalt während der Arbeitsphase höher ist als 50% des Vollzeitgehalts, um in der Freistellungsphase, in der nicht gearbeitet wird, weiterhin ein Einkommen zu sichern.

Die genaue Höhe des Einkommens hängt von der spezifischen Vereinbarung zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer ab. Typischerweise wird ein Aufstockungsbetrag zum Teilzeitgehalt hinzugefügt. In vielen Fällen stockt der Arbeitgeber das reduzierte Gehalt auf bis zu 70% bis 80% des letzten Bruttoeinkommens auf. Zusätzlich zu den Gehaltszahlungen zahlen die Arbeitgeber oft auch weiterhin in vollem Umfang in die Rentenversicherung ein, basierend auf dem ursprünglichen Vollzeitgehalt des Arbeitnehmers, was bedeutende Vorteile für die spätere Rente des Arbeitnehmers mit sich bringt.

Diese finanziellen Regelungen in der Altersteilzeit sind so gestaltet, dass sie den Übergang in den Ruhestand erleichtern und gleichzeitig ein kontinuierliches Einkommen während der gesamten Dauer der Altersteilzeit sicherstellen, was eine finanzielle Stabilität gewährleistet. Die genauen Konditionen sollten jedoch immer im Vorfeld geklärt werden, da sie von Betrieb zu Betrieb variieren können.

Gibt es Nachteile mit dem Blockmodell?

Obwohl das Blockmodell der Altersteilzeit viele Vorteile bietet, gibt es auch einige potenzielle Nachteile, die berücksichtigt werden sollten:

Finanzielle Einbußen: 

Während der Arbeitsphase im Blockmodell erhalten die Arbeitnehmer ein reduziertes Gehalt, das auf einer Teilzeitbasis basiert. Dies kann zu finanziellen Einbußen führen, insbesondere wenn das reduzierte Gehalt nicht ausreicht, um die laufenden Kosten zu decken. Die finanzielle Belastung kann je nach Lebenshaltungskosten und individuellen Umständen unterschiedlich sein.

Soziale Isolation: 

In der Freistellungsphase des Blockmodells verlassen die Arbeitnehmer oft den aktiven Arbeitsplatz und gehen in den Ruhestandsmodus über. Dies kann zu einem Gefühl der sozialen Isolation führen, insbesondere wenn sie keine alternativen sozialen Kontakte haben oder sich nicht gut auf die Freizeitphase vorbereitet fühlen.

Unsicherheit über die Zukunft: 

Die Planung des Übergangs in den Ruhestand ist für einige Arbeitnehmer eine Herausforderung, da sie sich möglicherweise unsicher über ihre zukünftige finanzielle Situation und ihre Beschäftigungsmöglichkeiten fühlen. Die Freistellungsphase kann auch Ängste und Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunft hervorrufen.

Verlust von Arbeitsplatzvorteilen: 

Während der Freistellungsphase im Blockmodell verlieren die Arbeitnehmer oft einige der Vorteile ihres Arbeitsplatzes, wie z.B. den Zugang zu Weiterbildungsmaßnahmen oder betriebliche Sozialleistungen. Dies kann zu einem Gefühl des Verlustes oder der Benachteiligung führen.

Mögliche Veränderung der Arbeitsbedingungen: 

In einigen Fällen kann es vorkommen, dass sich die Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer im Blockmodell ändern, insbesondere wenn sich die Unternehmenspolitik oder die betrieblichen Anforderungen während der Freistellungsphase ändern. Dies kann zu Unzufriedenheit oder Unsicherheit führen.


Obwohl das Blockmodell der Altersteilzeit viele positive Aspekte hat, sollten Arbeitnehmer und Arbeitgeber auch die potenziellen Nachteile berücksichtigen und sorgfältig abwägen, ob diese Form der Altersteilzeit für sie geeignet ist. Es ist wichtig, alle Aspekte zu prüfen und gegebenenfalls alternative Lösungen in Betracht zu ziehen.

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  • Pascal Croset
    Fachanwalt  Arbeitsrecht
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